Als ich anfing, als freiberuflicher Texter zu arbeiten, nahm ich jeden Job an, den ich bekam.
Dass ich nur 5 Cent pro Wort bekam, war mir egal – ich war froh, einen Artikel mit 1.000 Wörtern für 50 Euro schreiben zu dürfen, und fühlte mich dabei so, als hätte ich den Jackpot geknackt. Ich gewann immer mehr Kunden, die den gleichen Preis zahlten. Während meine Arbeitsbelastung zunahm, blieben meine Einnahmen gleich. Kurz darauf gewann ich einen Kunden, der mir 10 Cent pro Wort zahlte, womit sich meine ganze Einstellung änderte.
Warum sollte ich weiterhin zu einem niedrigeren Preis schreiben, wenn es Kunden da draußen gibt, die bereit wären, das Doppelte, Dreifache oder sogar Vierfache zu zahlen? Schließlich beschloss ich, einen neuen Preis einzuführen und jeden Kunden, der weniger bot, abzulehnen.
Tatsächlich musste ich bei einem neuen Kunden, der mich über einen Konkurrenten gefunden hatte und dessen Inhalte er für seine eigene Seite entwickeln wollte, ein ziemlich hohes Tempo vorlegen. Letztendlich gewann ich den Auftrag (zu meinen gewünschten Konditionen), weil ich keine Angst hatte, zu meinem Preis zu stehen.
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Alles begann damit, dass sich ein Kunde bei mir meldete, nachdem ich ein Jahr zuvor zwei Artikel über Supply Chain Management für ihn geschrieben hatte.
Ich bekam für die ersten beiden Artikel, mit denen sie mich beauftragten, jeweils etwa 80 Cent pro Wort. Für 500 Wörter erzielte ich einen schönen Gewinn. Um mich kurz zu fassen: Sie waren von den Artikeln begeistert und wollten mich mit 8 weiteren Artikeln für eine neue Kampagne beauftragen.
Insgesamt boten sie mir 4.000 Euro für das gesamte Projekt an. Bei 8 Artikeln mit je 500 Wörtern sind das etwa 500 Euro pro Artikel oder 1 Euro pro Wort. In den meisten Fällen wird ein Kunde nicht so viel für das Schreiben zahlen können. Aber dieser eine Kunde hatte einen Preis festgelegt, den er für die Branche und Dienstleistung für angemessen hielt und mit dem ich auch einverstanden war.
Zwei Wochen später hatte ich alle Artikel geschrieben. Der Kunde war glücklich, ich war glücklich und es ging mit dem nächsten Projekt weiter.
Etwa 5 Monate später wurde ich von einem neuen Kunden aus der gleichen Branche angefragt, der einen Jahresvorrat an Content brauchte. Er erzählte mir, dass er mich über die Artikel, die ich für den anderen Kunden geschrieben hatte, fand und ihn das dazu motivierte, den Stein endlich ins Rollen zu bringen. Als es soweit war, meinen Preis zu nennen, bewahrte ich diesmal meine Haltung.
Wir besprachen den Umfang des Auftrags und als es Zeit wurde, meinen Preis zu nennen, sagte ich ohne zu zögern „1 Euro pro Wort“.
Am anderen Ende der Leitung wurde es stumm.
Ich wartete, bis der Kunde sich zu Wort meldete. „Ein Euro pro Wort? Ähm, ist der Preis verhandelbar?“
Natürlich solltest du als Freelancer etwas Verhandlungsspielraum lassen, um dem Kunden entgegenzukommen, aber gleichzeitig willst du dich nicht unter Wert verkaufen. Ich antwortete dem Kunden, dass wir uns auf etwas einigen könnten, aber dass 1 Euro pro Wort ideal sei.
Dieser Wert basierte wiederum darauf, was der andere Kunde aus der gleichen Branche gezahlt hatte. Genau das ist auch der Grund, warum es angemessen ist, einen hohen Preis zu verlangen. Du musst dich daran orientieren, was du vorher verlangt hast, und dieses Niveau dann für einen anderen Kunden, der die gleichen Anforderungen hat, beibehalten. Wie gesagt ist ein wenig Spielraum gut, aber baue immer auf, nicht ab.
Nachdem sich der Kunde einen kurzen Moment sammelte, erzählte er mir, dass er einen langfristigen Texter suchte, der regelmäßig und im entspannten Tempo Artikel liefern könnte. Vor diesem Hintergrund fragte er mich, ob ich ihm ein besseres Angebot machen könnte. Das berücksichtigte ich und schließlich einigten wir uns auf 70 Cent pro Wort für das ganze Jahr. Bei 500 Wörtern pro Artikel (als Auftragsminimum) kam ich auf etwa 350 Euro pro Artikel – nicht schlecht für einen Tag Arbeit.
Wenn du endlich das verdienen willst, was du verdient hast, musst du als Freelancer zu dir selbst stehen.
Bei einem regulären Angestelltenjob entscheidet dein Chef oder Vorgesetzter, ob du mehr Gehalt bekommst, aber als Freelancer entscheidest du selbst. Du kannst zwar nicht einen beliebigen Preis verlangen, aber sobald deine Erfahrung steigt und du mit Kunden gearbeitet hast, die einen gewissen Preis zahlen, kannst du getrost deine Konditionen anpassen.
Mit Fiverr hast du die Möglichkeit, mit einer Vielzahl von Kunden zusammenzuarbeiten, die dir eine Menge Erfahrung einbringen werden, auf die du aufbauen kannst. Nachdem du deine ersten Aufträge erfolgreich gemeistert hast, kannst du neue Preise festlegen, die du für angemessen hältst. Du kannst sogar individuelle Pakete für spezifische Kunden und Branchen anbieten.
In jedem Fall erleichtert dir Fiverr, ein freiberufliches Business aufzubauen, mit dem du erfolgreich bist – nutze die Chance!