Saygin Yalcin war schon einiges: DJ in New York, Fußballer in der U19-A-Jugend und auf dem besten Weg, Schönheitschirurg zu werden. Heute ist der 35-Jährige vor allem als Unternehmer und Seriengründer bekannt.
In Bremen aufgewachsen, zog es den Sohn türkischer Einwanderer 2009 nach Dubai, die Stadt, in der ein Rekord den nächsten jagt. Hier baute er mehrere Startups auf, bevor das Shoppingportal Souq, an dem Saygin beteiligt war, für rund 600 Mio. US-Dollar an Amazon verkauft wurde. Das war 2017. Der Deal gilt bis heute als eine der größten Transaktionen des Onlinehandels außerhalb der USA.
Er hat es geschafft, so viel ist klar. Dass er sich leisten kann, wonach ihm der Sinn steht, ist kein Geheimnis: Zwischenzeitlich lebte Saygin im 47. Stock des Burj Khalifa, dem höchsten Gebäude der Welt. Inzwischen hat er den überwältigenden Ausblick auf die Megacity eingetauscht gegen etwas mehr Zurückgezogenheit: Seine Villa etwas außerhalb des Stadtzentrums, liegt in einem künstlich bewässerten Tropenwald, seine Nachbarn sind milliardenschwere Scheichs. Auf seinem YouTube-Kanal, der inzwischen über 950.000 Abonnenten verzeichnet, lässt er seine Zuschauer regelmäßig an seinem Leben teilhaben: er filmt sich im Lamborghini, auf der Yacht, im Privatjet.
Doch was ihn antreibt, ist nicht der Luxus, den er sich durch seinen Erfolg als Entrepreneur leisten kann. Saygins Mission ist eine andere, viel persönlichere: Er will seine an Epilepsie erkrankte Schwester heilen. Dafür trifft er die renommiertesten Mediziner und Wissenschaftler der Welt, investiert Millionensummen in die Forschung. Auch darüber berichtete er Mitte Januar in Potsdam, wo er in Kooperation mit Fiverr einen Stopp seiner Vortragsreise durch Deutschland eingelegt hat.
Im Rahmen dieses Talks teilte er seine Erfahrungen und wichtigsten Learnings mit rund 1.000 Gästen. Er gab unter anderem Tipps, wie sich VCs und Business Angels zu einem Investment bewegen lassen. Wir haben die wichtigsten Punkte zusammengefasst.
Du brauchst Entrepreneurial Spirit. Das richtige Mindset ist für Saygin eine der wichtigsten Voraussetzungen für erfolgreiche Unternehmer. Für ihn bedeutet das unter anderem, Tatendrang mitzubringen, man muss Lust haben, Dinge zu bewegen. Optimismus ist für Saygin eine der bedeutendsten Merkmale: „Wenn in einer Situation die Chancen 50:50 stehen, geht ein Unternehmer erstmal vom Sieg aus.“
Zusätzlich zur richtigen mentalen Einstellung ist natürlich ein handfestes Skillset notwendig. Man muss sein Handwerk verstehen – was das im Einzelfall bedeutet, ist natürlich stark abhängig vom jeweiligen Geschäftsfeld. Ein Basis-BWL-Wissen setzt Saygin allerdings immer voraus: „Ihr müsst eure Zahlen verstehen, ihr müsst die Deckungsbeiträge eurer Produkte kennen und ihr müsst eine Gewinn- und Verlustrechnung interpretieren können!“
Die Idee: Saygins Durchbruch, der Verkauf der Shopping-Plattform Souq, zeigt, dass eine Geschäftsidee nicht zwingend originell sein muss, um sich als Erfolg herauszustellen. Shoppingportale für reduzierte Markenkleidung gab es schon vorher zur Genüge. Nur eben nicht im mittleren Osten. „Es geht nicht darum, die Diamanten zu finden. Man muss nehmen, was da ist und es an einen neuen Markt anpassen. Mich selbst sehe ich als Diamantenschleifer“, sagt Saygin.
Also: Nimm etwas Existierendes, egal ob ein Produkt oder eine Dienstleistung, und überlege, wie du es schneller (oder reibungsloser), günstiger und/oder besser anbieten kannst. Außerdem rät Saygin, eine Idee immer auf die folgenden Aspekte hin zu prüfen: Löst sie ein Problem? Lässt sie sich monetarisieren? Kann man sie gewinnbringend skalieren? Bringst du Leidenschaft für diese Idee mit? Gibt es regulatorische Hemmnisse? Ist das Timing richtig?
Wenn du einen Haken hinter diese beiden Bausteine – Unternehmergeist und Idee – machen kannst, geht es ans Eingemachte: Du brauchst einen wasserdichten Businessplan. Mache dir die Chancen und Risiken deines Geschäfts bewusst, erkenne seine Stärken und Schwächen (eine klassische SWOT-Analyse bietet sich hierfür an).
Nächster Schritt: Wie willst du dein Team zusammenstellen? Welche Fähigkeiten bringst du selbst mit, welche müssen von Mitgründern oder Kollegen ergänzt werden? Brauchst du von Anfang an Festangestellte oder setzt du zunächst auf Freelancer? Wenn Saygin ein neues Startup aufbaut, das zunächst in schlanken Strukturen wachsen soll, nutzt er bereits seit Jahren regelmäßig Fiverr, um sich punktuell externe Expertise mit an Bord zu holen.
Die letzten beiden Punkte, die laut Saygin unbedingt zu beachten sind, sollte man vor einem Business Angel oder einem VC um ein Investment pitchen, sind zum einen die Finanzierung und zum anderen Business Intelligence. „Know your numbers“, fasst Saygin, der immer ein gutes Händchen für Zahlen und Mathematik hatte, diese Aspekte zusammen.
Mache es wie Saygin und finde auf Fiverr die passenden Freelancer, die dich und dein Unternehmen nach vorne bringen. Lasse dir beispielsweise eine Website oder ein Logo designen, lasse dir ein Pitch Deck erstellen oder Produkttexte übersetzen. Auf Fiverr.com findest du Services aus über 300 Kategorien.